Der CEO von Lilly nutzt Produktionspläne, um politikfreundliche Maßnahmen für die Pharmaindustrie voranzutreiben. Dabei könnten auch einige Medikamentennamen wie Cialis und Trulicity erwähnt werden.

Vor acht Jahren stand Eli Lillys CEO David Ricks vor einem roten Banner mit der Aufschrift „Invested in America“ und kündigte eine Investition von 850 Millionen Dollar in die US-Produktion an. Er nutzte die Gelegenheit, um den Kongress zu Steuererleichterungen für Unternehmen zu drängen, die Präsident Donald Trump priorisierte.

Am Dienstag trat Ricks erneut vor rote Lilly-Banner, diesmal mit einer noch größeren Ankündigung. Gemeinsam mit Handelsminister Howard Lutnick gab Ricks bekannt, dass Lilly in den nächsten Jahren 27 Milliarden Dollar in den Bau von vier neuen Medikamentenfabriken in den USA investieren wird. Seit 2020 hat Lilly bereits 23 Milliarden Dollar in die heimische Produktion zugesagt.

„Eli Lilly macht genau das, was der Präsident sich erhofft – Milliardeninvestitionen in Amerika“, sagte Lutnick bei der Veranstaltung in Washington, D.C. Lillys Ankündigung kommt, während Trump mit Zöllen auf Pharmaimporte droht, um die Produktion in den USA zu steigern.

Ricks erklärte, dass Lillys Investitionen die Abhängigkeit von ausländischen Lieferanten verringern und die Kontrolle über die Lieferkette verbessern sollen. Drei der vier neuen Anlagen werden Wirkstoffe für kleine Molekülmedikamente herstellen, was in den USA lange fehlte.

Ricks betonte auch, wie wichtig die Steuersenkungen von 2017 für Lillys Investitionen sind. „Es ist entscheidend, dass diese Maßnahmen dauerhaft verlängert werden.“ Die Regierung nutzt Zölle als Druckmittel, um Unternehmen zur Rückverlagerung der Produktion zu bewegen, während Steuerreformen den Anreiz darstellen.

Am Dienstag stieg die Wahrscheinlichkeit einer Verlängerung der Steuersenkungen, als das Repräsentantenhaus einen entsprechenden Gesetzentwurf knapp verabschiedete. Das Gesetz von 2017 senkte den Unternehmenssteuersatz auf 21 % und reduzierte die Abgaben auf im Ausland erzielte Gewinne.

Ricks sprach sich auch für andere wichtige politische Änderungen für Lilly und die Pharmaindustrie aus. Sie hoffen auf Änderungen in einem Gesetz, das Medicare erlaubt, Preise für bestimmte Medikamente zu verhandeln. Insbesondere wollen sie den Zeitrahmen verlängern, wann kleine Molekülmedikamente verhandelt werden können.

Ohne Verlängerung dieses Zeitrahmens, so Ricks, würden Unternehmen weniger in kleine Moleküle investieren, die oft als Tabletten erhältlich sind und bestimmte Krankheiten besser behandeln können. Lilly möchte außerdem, dass Medicare Medikamente gegen Adipositas abdeckt. Derzeit sind solche Medikamente, wie Lillys GLP-1-Medikament Zepbound, nicht von der Versicherung abgedeckt.

„Wir freuen uns darauf, mit der Regierung zusammenzuarbeiten, um die vorgeschlagene Regelung zur Abdeckung dieser Medikamente umzusetzen“, sagte Ricks.

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